Mit mCAST in die Zukunft

Shownotes

In der ersten Folge unseres neuen Innovationspodcast „mCAST“ gehen wir der Frage nach, wie FuE-Projekte aktiv dabei unterstützen können, die Mobilität der Zukunft zu gestalten. Wir schauen uns an: Was heißt Mobilität der Zukunft überhaupt? Und wie könnten mögliche Szenarien aussehen?

Unser erster Gast im Podcast ist Thorsten Koska, Co-Leiter des Bereichs Mobilität und Verkehrspolitik am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Gemeinsam mit Thorsten Koska werfen wir einen Blick auf den technologischen Fortschritt in der Mobilität und die Themen Nachhaltigkeit, Inklusion und Partizipation. Koska erläutert, was eine Zukunftsvision von Mobilität aus Sicht der Transformationsforschung ausmacht und an welchen Aspekten sich Forscherinnen und Forscher orientieren können, wenn sie die Zukunft aktiv gestalten wollen. Sein Tenor: Wir haben gerade bessere Chancen denn je, die Mobilität der Zukunft aktiv zu gestalten – denn wir stecken gerade mitten in der Transformation der Mobilität.

Zu Gast im Podcast

Thorsten Koska ist Co-Leiter des Forschungsbereichs Mobilität und Verkehrspolitik am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Er hat Geschichte, Politikwissenschaft und Soziologie studiert und ist seit 2007 am Wuppertal Institut beschäftigt. Dort ist er in Forschungsprojekten und Reallaboren zur Verkehrswende tätig. Seine inhaltlichen Arbeitsschwerpunkte sind die Entwicklung und Evaluation von Politikinstrumenten und Maßnahmen im Bereich der nachhaltigen Mobilität.

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Transkript anzeigen

00:00:00: mCAST, der Podcast zur Forschung für die Mobilität der Zukunft.

00:00:15: Wir präsentieren euch innovative Forschungsprojekte - und wie sie die Mobilität der Zukunft gestalten können.

00:00:22: Es geht nicht um jede beliebige Zukunft von Gesellschaft, sondern eben eine nachhaltige.

00:00:31: Ich denke, ein ganz entscheidender Punkt ist sich eben anzugucken, wie etwas in der konkreten Anwendung funktioniert.

00:00:41: Ich glaube, wir haben da jetzt bessere Chancen denn je, denn wir sind ja gerade mitten in der Transformation der Mobilität.

00:00:50: Hallo und herzlich willkommen zur ersten Folge von mCAST, dem Podcast zur Forschung für die Mobilität der Zukunft.

00:01:00: Ich bin Johanna Drumann und gemeinsam mit meinem Kollegen Felix Schneider -Hallo Johanna - beschäftige ich mich mit der Frage:

00:01:08: Wie können Forschungs- und Entwicklungsprojekte die Mobilität der Zukunft gestalten?

00:01:13: Wie schaffen es Forscherinnen und Forscher, neue Technologien in die Gesellschaft zu bringen?

00:01:18: Wir haben uns die Frage gestellt: Was macht Innovationen im Bereich Mobilität der Zukunft eigentlich aus?

00:01:27: Deswegen schauen wir uns in diesem Podcast an:

00:01:30: Wie kann Forschung für die Mobilität der Zukunft gelingen?

00:01:34: Gibt es vielleicht Tipps und Tricks, damit Forschung am Ende auch in die Gesellschaft kommt?

00:01:39: Und dazu sprechen wir mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zum Thema Wissenstransfer.

00:01:45: Felix, magst du den Begriff Wissenstransfer vielleicht einmal erklären?

00:01:49: Letztlich ist mit Wissenstransfer dann die Übertragung von Wissen gemeint, also aus der Forschung in die Gesellschaft.

00:01:57: Wir meinen damit dann raus aus dem Elfenbeinturm, auf die Straße, das Wasser, die Schiene oder eben in die Luft.

00:02:04: Johanna und ich sind beide im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr in der mFUND-Begleitforschung tätig.

00:02:12: Der mFUND ist ein Förderprogramm der Bundesregierung.

00:02:16: Damit werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich von beispielsweise Mobilitätsdaten unterstützt.

00:02:23: Insbesondere soll das Projekt dabei helfen, innovative Anwendungspotenziale zu fördern.

00:02:30: Felix, magst du vielleicht auch die Begleitforschung einmal kurz erklären, was ist das überhaupt?

00:02:35: Klar. Ziel der Begleitforschung ist es, die Wirkung des Förderprogramms zu verbessern.

00:02:41: Also dafür zu sorgen, dass Forscherinnen und Forscher oder auch Firmen, die eine staatliche Unterstützung für ihre Forschungsprojekte bekommen, untereinander vernetzt werden,

00:02:54: sie von anderen Forschungsprojekten erfahren, damit Forschung zum Beispiel nicht doppelt gemacht wird

00:02:59: und damit denen Tipps an die Hand gegeben werden, wie der Wissenstransfer aus ihren Forschungsprojekten in die Gesellschaft gelingen kann.

00:03:08: Okay. Mobilität und Vernetzung sind also auf jeden Fall omnipräsent.

00:03:13: Und die Technologie ist ja offensichtlich vom Umfeld abhängig.

00:03:17: Also ist man in der Stadt, ist man in der Metropolregion, ist man auf dem Land.

00:03:23: Das heißt, es passiert aber auch viel im Mobilitätsbereich, zum Beispiel im mFUND.

00:03:28: Und als wir uns damit beschäftigt haben, wie Projekte aus dem mFUND am besten unterstützt werden können, dachten wir uns, warum bringen wir unsere Gedanken und Ideen nicht in einen Podcast ein?

00:03:42: Es ist eine gute Gelegenheit, unsere Gespräche natürlich mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bzw. Expertinnen und Experten mit euch, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, zu teilen.

00:03:55: Und Beispiele zu geben, wie Wissenstransfer für die Mobilität der Zukunft gelingen kann.

00:04:01: Wir haben die Idee eines Podcasts ja jetzt aufgegriffen, wollen uns aber inhaltlich ein bisschen neu orientieren.

00:04:08: Und zwar wollen wir in jeder Folge eine Methode vorstellen, die für Wissenstransfer nützlich sein kann.

00:04:15: Da fangen wir an bei eher bürgerbezogenen Maßnahmen, die Felix vorhin ja schon erwähnt hatte, also Citizen Science und Reallabore, gehen über klassische Lehre bis hin zu den Themen Ausgründung, Lizenzierung und Beratung.

00:04:29: Letztlich spielt natürlich auch die Vernetzung von Akteuren im Forschungs- und Entwicklungsbereich eine Rolle für Kooperationen und Partnerschaften in diesem Bereich.

00:04:40: Letztlich geht es immer um die Frage, wie kommt Forschung beim Menschen an?

00:04:45: Ganz grundsätzlich geht es dabei natürlich um das Thema Mobilität der Zukunft und wir führen Gespräche mit Expertinnen und Experten und mit Forschungs- und Entwicklungsprojekten in diesem Gebiet.

00:04:58: Wir beschäftigen uns mit Mobilität der Zukunft.

00:05:01: Aber was heißt das überhaupt?

00:05:03: Und wie kann Wissenschaft diese Mobilität der Zukunft gestalten?

00:05:08: Um darüber mehr zu erfahren und die Hintergründe zu verstehen, haben wir heute einen Experten vor Ort.

00:05:14: Thorsten Koska ist Co-Leiter der Abteilung Mobilität und Verkehrspolitik beim Wuppertal-Institut.

00:05:21: Das Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt und Energie untersucht ökologische Fragestellungen und verbindet sie mit Fragen des ökonomischen und gesellschaftlichen Wandels.

00:05:33: Es ist eines der führenden Forschungsinstitute zum Bereich Zukunftsforschung und gesellschaftliche Transformation.

00:05:40: Und Herr Koska wird uns gleich mal genauer erzählen, was mit diesem Begriff eigentlich gemeint ist.

00:05:47: Hallo Herr Koska, schön, dass Sie da sind. Sind Sie denn gut hergekommen?

00:06:00: Ja, auf jeden Fall. Ich bin auch intermodal hergekommen. Zunächst mit der U-Bahn, dann mit dem Regionalexpress und zum Schluss mit dem E-Scooter.

00:06:09: Sehr schön. Sie sind Verkehrsforscher, am Wuppertal-Institut im Bereich Transformationsforschung tätig.

00:06:18: Wollen Sie einmal vorab erklären, was Transformationsforschung eigentlich bedeutet?

00:06:24: Ja, Transformation als grundlegender Wandel der Gesellschaft, über den wir reden, da geht es um Nachhaltigkeits-Transformation.

00:06:32: Das heißt, wir reden über die globalen Herausforderungen der Klimakrise, der Gefährdung von Ökosystemen, der Folgen von Ressourcenverbrauch und unserer gesamten Produktions- und Lebensweise.

00:06:43: Und diese Nachhaltigkeit ist im Fokus der Transformationsforschung. Das heißt, wie bekommen wir es hin, unsere Wirtschaftsweise, unsere Gesellschaft darauf vorzubereiten, eben nachhaltig.

00:06:58: Das heißt, für die kommenden Generationen in einer Weise, dass sie eben auch noch einen bewohnbaren Planeten vorfinden.

00:07:06: Insofern ist die Transformationsforschung zunächst mal mit einer normativen Grundlage ausgestattet.

00:07:12: Es geht nicht um jede beliebige Zukunft von Gesellschaft, sondern eben eine nachhaltige.

00:07:18: Und das wissenschaftlich zu begleiten und eben zu erforschen, wie die Bedingungen aussehen,

00:07:25: welche beispielsweise Innovationen notwendig sind, etwa Elektromobilität, digitale Mobilität, aber auch organisatorische und soziale Innovationen, zum Beispiel Sharing.

00:07:40: Welche sozialen Herausforderungen damit verbunden sind, was bedeutet diese Transformation für verschiedene gesellschaftliche Gruppen und Bedürfnisse?

00:07:49: Gerade im Verkehr können wir es alle gut nachvollziehen, weil wir ja alle Bedürfnisse haben, mobil zu sein.

00:07:55: Was bedeutet das auch ökonomisch?

00:07:59: Also etwa mit Blick auf die notwendigen Investitionen, aber auch auf Wirtschaftszweige, die sich durch die Transformation natürlich mit verändern, zum Teil Stichwort Automobilindustrie, sehr stark verändern.

00:08:11: Und wie müssen die politischen Rahmenbedingungen aussehen, um diese Transformation hinzubekommen, also Bundesgesetze, Verkehrswegeplanung, Straßenverkehrsgesetz, aber auch Dinge, die es noch gar nicht gibt, zum Beispiel so etwas wie ein bundesweites Mobilitätsgesetz.

00:08:27: Das sind alles Punkte und schließlich eben auch die wichtige Frage der Akzeptanz und auch der Akzeptabilität, also wie kann so eine Wende gestaltet werden, um die Menschen mitzunehmen.

00:08:38: Das sind alles Themen, mit denen sich Transformationsforschung beschäftigt, um eben zum Gelingen einer solchen Transformation wissenschaftliche Erkenntnisse zu liefern.

00:08:49: Also ich stelle mir jetzt vor, ich bin ein Forscher, bin in einem Forschungsprojekt zum Thema Drohnenmobilität unterwegs, möchte meine Forschung auch in die Anwendung bringen.

00:08:58: Wie schaffe ich es, dass diese Anwendung auch entsprechend dieser Zukunftsvision, die Sie gerade aufgemalt haben, entsprechend dieser Kriterien, die Sie gerade aufgemalt haben, anwendbar ist?

00:09:12: Ja, ich glaube, das bedeutet vor allen Dingen für viele Forscher zunächst mal den Blick zu weiten, den Blick zu weiten von der konkreten, meist technischen Herausforderung, die es gibt.

00:09:26: Also zum Beispiel, ich möchte entweder die Drohne konstruieren oder ich möchte einen bestimmten Mobilitätsdienst mit dieser Drohne einrichten.

00:09:33: Dafür braucht es dann IT und eine Organisationsform und so weiter, das alles kann man beforschen.

00:09:38: Und darüber hinaus zu gucken, was sind denn die möglichen Effekte davon?

00:09:44: Also, sich Wirkungen anzugucken, einen Mit- einen Ohne-Fall zu betrachten, eben zu sehen, was bedeutet das für die von der Nachhaltigkeits-Transformation betroffenen Gesellschaftsbereiche?

00:09:56: Was bedeutet das dafür, wie es vielleicht weniger statt mehr Verkehr gibt, wie Mobilität nachhaltiger abgewickelt werden kann?

00:10:04: Ersetzt die Drohne an dieser Stelle, um es jetzt mal plakativ zu sagen, einen Flugzeugflug, ja, dann kann sie der nachhaltigere Weg sein oder ersetzt die Drohne ein Postfahrrad?

00:10:16: Ja, dann wäre es ein energieintensiverer und damit im Zweifel unter den aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen eben weniger nachhaltiger Weg.

00:10:26: Und das mit zu betrachten ist, glaube ich, der ganz entscheidende Punkt, den natürlich nicht jeder Forschende allein, aber jede Gruppe von Forschenden sicherlich abdecken kann und sollte.

00:10:36: Sie haben jetzt eine ganz breite Palette an Themen angesprochen, die es zu beachten gilt, wenn man Mobilität der Zukunft denkt.

00:10:46: Jetzt auf einer ganz pragmatischen Ebene, wenn ich als Wissenschaftler hingehe und ich entwickle eine Drohne, ein Drohnentaxi, denke über eine Anwendung nach, wie kann ich denn beurteilen, ob diese Technologie, die ich entwickle, auf eine positive Zukunft von Mobilität hinwirkt?

00:11:08: Gibt es so eine Art Kriterienkatalog oder so etwas, was mir dabei hilft, zu erkennen, ob die Richtung, die ich gehe, eine Richtung ist, die im Sinne Ihrer Transformationsforschung positiv ist?

00:11:22: Ja, das ist eine wichtige Frage. Ich denke, eine erste Orientierung bieten die Sustainable Development Goals, die SDGs, die ja weltweit vereinbarte nachhaltige Entwicklungsziele sind

00:11:34: , die einen ganz breiten Katalog von menschlicher Entwicklung, Bildung und Zugang zu sauberem Wasser und Umwelt- und Klimaziele und

00:11:46: Wohlstand miteinander verbinden. Und die, glaube ich, nicht jedes dieser Ziele ist für jedes Thema relevant, aber es bietet eine Möglichkeit, so etwas abzuklopfen und sich danach eben anzugucken,

00:11:57: wo könnte es relevant sein. Und konkret runtergebrochen gibt es in Deutschland sowohl auf Bundes- als auch auf vielen Landesebenen,

00:12:08: Nachhaltigkeitsstrategien, die eben auch Indikatoren haben, die sich zum Teil direkt an den SDGs orientieren, die zum Teil eben noch mal spezifischer sind und dann eben auch für Mobilität spezifische Ziele formulieren.

00:12:22: Und schließlich, und vor allen Dingen auch rechtsbindend, sollte man einen Blick auf die Klimaziele der Bundesregierung, auf das Klimaschutzgesetz werfen und sich anschauen, wo wir da hin müssen.

00:12:33: Wir sehen ja, dass wir mit der Mobilität noch stärker als in den anderen Feldern entfernt sind von der Erreichung der Klimaziele. Um das nochmal in Erinnerung zu rufen, bis 2030 müssen wir gegenüber 1990 um fast 50 Prozent runter

00:12:50: mit den Emissionen, davon sind gerade mal etwa 11 Prozent geschafft, obwohl wir inzwischen drei Jahrzehnte hinter uns gebracht haben.

00:12:57: Das heißt, das ist noch ein riesiger Weg und da muss natürlich immer ein Blick drauf geworfen werden, wie kann es zur Einhaltung der Klimaziele beitragen.

00:13:06: Da würde ich jetzt mal mit der Perspektive auf Flugtaxis zum Beispiel sagen, damit wird man den Taxiverkehr nicht nachhaltiger machen.

00:13:19: Es ist ein weiter Weg, haben Sie gesagt.

00:13:21: Jetzt sind Sie als Transformationsforscher ja relativ firm, kennen sich aus im Bereich der Mobilitätsforschung in Deutschland.

00:13:31: Wie beurteilen Sie denn die aktuelle Lage?

00:13:33: Glauben Sie, dass es in Deutschland viele Forschungs- und Entwicklungsprojekte gibt, die diesen Weg, den Sie gerade beschrieben haben, gehen und auf diese Ziele hinarbeiten, diese Ziele zumindest berücksichtigen?

00:13:45: Oder wie beurteilen Sie das?

00:13:48: Ich glaube, es gibt sehr viel Gutes, was gerade passiert.

00:13:50: Also wir sehen zum Teil eben auch in der Fokussierung der öffentlich geförderten Forschungsvorhaben, dass gesucht wird nach anderer Mobilität, sowohl auf der technischen Ebene, was Digitalisierung angeht, was aber auch andere Organisation von Mobilität angeht.

00:14:10: Es wird viel in solchen kleinen Projekten geforscht.

00:14:14: Wenn man sich die Breite der Projekte anguckt, gibt es immer noch einen starken Technikfokus.

00:14:19: Wir werden aber nicht alles allein mit Technik lösen können.

00:14:24: Für vieles braucht es auch andere, den Umstieg sozusagen auf Mobilitätsformen, die wir technisch schon bereits entwickelt haben.

00:14:33: Also der Umstieg auf den Radverkehr oder auch auf die Schiene sind in der Regel eher mit organisatorischen, mit Infrastrukturherausforderungen, mit der Frage, wie wir unser Verhalten verändern können, verbunden als mit der reinen Technik.

00:14:47: Das ist sicherlich ein Punkt, wo ein anderer Fokus wichtig wäre.

00:14:51: Ein anderer Punkt ist, wir sind glaube ich jetzt in einem Prozess von der Innovation über das Upscaling hin in eine Marktreife bzw. in die Großanwendung, so wie das ja in jedem Prozess, der von der Forschung auch zur Produktentwicklung hingeht, passiert.

00:15:12: Und wenn wir uns angucken, dass wir eben diese gewaltige Transformation im nächsten Jahrzehnt hinbekommen müssen, dann ist eben die Frage, wie kommen wir ins Upscaling.

00:15:21: Und da braucht es sicherlich zum einen noch mehr darauf fokussierte Forschung und dann möglicherweise aber auch eine Veränderung der Ausrichtung der Forschungsförderung, eben nicht viele kleine Blumen zu fördern, sondern auch eine Gesamtstrategie mitzuentwickeln, zu überlegen

00:15:44: wie kriegen wir es hin, aus den einzelnen gut gelaufenen Projekten was funktionierendes auszuwählen und zu sagen, da wollen wir jetzt drauf fokussieren und da soll das Upscaling passieren.

00:15:58: Also wenn ich Sie da jetzt richtig verstehe, dann ist es so, dass aus der Perspektive der Transformationsforschung für den Bereich Mobilität, Forschung der Mobilität, insbesondere zwei Ebenen relevant sind.

00:16:10: Also das ist einmal diese Ebene, eine systemische Ebene sozusagen, auf der ein Upscaling stattfinden muss, auf der was passieren muss.

00:16:17: Und auf der anderen Seite aber eben die Ebene der Forschenden, die individuell aktiv werden können.

00:16:23: Was können Forschende am besten tun, um eben den Blick zu weiten?

00:16:30: Ich denke ein ganz entscheidender Punkt ist sich eben anzugucken, wie etwas in der konkreten Anwendung funktioniert.

00:16:38: Also nicht nur zum Beispiel eine App für verschiedene Verkehrsmittel entwickelt wird, nicht nur zu gucken, wie funktioniert die technisch, sondern auch zu schauen, wie ist die Akzeptanz, wie wird es angenommen.

00:16:49: Was sind die Bedingungen dafür, dass Menschen eine solche App nutzen und wie kann man das verbessern?

00:16:54: Das kann man natürlich in Reallaboren, also in Projekten, die die Beteiligung der, die man normalerweise nur beobachtet mit voraussetzt, indem man sie eben in Workshop mit engagiert, nach ihren Wünschen fragt,

00:17:11: sie begleitet während einer Testphase und dann das Produkt selber auch weiterentwickelt und verbessert, so dass man vielleicht dann dahin kommt,

00:17:21: dass diese multimodale Mobilitätsapp, nehmen wir jetzt mal als Beispiel, eben nicht nur funktioniert, sondern auch auf Akzeptanz bei allen Akteuren stößt.

00:17:32: Und das ist ja durchaus komplex, weil alle Akteure in dem Fall dann eben nicht nur heißt die verschiedenen Gruppen, die heute mobil sind, das sind ja nicht nur die jungen Sharing-Nutzer, sondern auch die älteren, die eben sonst keine Apps nutzen und vielleicht bisher nur im öffentlichen Verkehr unterwegs waren.

00:17:48: Und das sind die vielen Akteure Verkehrsanbieter, Mobility-Start-Ups, die auch unterschiedliche Interessen und unterschiedliche Kulturen haben.

00:17:57: Diese Akteursinteressen gemeinsam zu denken funktioniert eigentlich nur in einem partizipativen Prozess.

00:18:03: Deshalb ist es so wichtig, solche partizipative Forschung zu haben, weil wir ja gerade ins neue hinaus starten.

00:18:13: Es geht ja darum, in recht kurzer Zeit viel zu verändern und das ist die besondere Herausforderung von dieser Transformationsforschung.

00:18:22: Herr Koska, zum Schluss würde ich gerne von Ihnen wissen, wie schätzen Sie denn die Chancen ein für Forscherinnen und Forscher mit Ihrer Forschung tatsächlich aktiv die Mobilität der Zukunft zu gestalten?

00:18:38: Ich glaube, wir haben da jetzt bessere Chancen denn je, denn wir sind ja gerade mitten in der Transformation der Mobilität.

00:18:44: Wir sehen das in den Städten, wo ganz viel Neues entsteht, Mobilstationen, Sharing-Mobilität.

00:18:52: Wir sehen das auf dem Kraftfahrzeugmarkt, wie sich da gerade neue Technologien durchsetzen.

00:18:58: Wir sehen, dass seit wir ein Smartphone haben, haben wir so viele Mobilitätsanwendungen und auch so viele Möglichkeiten, Mobilität zu gestalten.

00:19:07: Und das alles hat bisher im kleinen Stadt gefunden und wird jetzt gerade groß und geht über einzelne Städte hinaus.

00:19:14: Und ich glaube, das ist ein ganz entscheidendes Jahrzehnt, wo Forschende sehr viel zu beitragen können.

00:19:19: Deshalb finde ich das sehr spannend, jetzt auch im Bereich Mobilitätsforschung zu arbeiten in diesen Zeiten.

00:19:24: Das ist wirklich ein sehr schönes Schlusswort.

00:19:27: Ich bedanke mich ganz, ganz herzlich, dass Sie sich heute die Zeit genommen haben, um hier im mCAST Podcast dabei zu sein.

00:19:36: Vielen Dank, Herr Koska.

00:19:37: Sehr gerne, danke Ihnen.

00:19:39: Das war doch mal ein super spannendes Gespräch.

00:19:50: Ich finde, Herr Koska hat viele spannende Einblicke in sein Themenfeld gegeben und aber auch wichtige Aspekte eingebracht, die wir beachten müssen.

00:20:00: Was ich auf jeden Fall sehr spannend fand, war dieser Aspekt der Akzeptanz dieser Wende, vor der wir stehen.

00:20:06: Dass jetzt in kurzer Zeit sehr viel Veränderung nötig ist und dass es deswegen auch wichtig ist, dass Nutzerinnen und Nutzer in die Prozesse mit einbezogen werden.

00:20:15: Ich fand das auch einen total spannenden Punkt, den er aufgebracht hat.

00:20:20: Akzeptanz auf der einen Seite, aber auf der anderen Seite eben auch Nachhaltigkeit als so hehres Ziel, was Projekte vertreten sollten, wo Projekte darauf hin arbeiten sollten.

00:20:34: Aber was ich mir so gedacht habe während er so erzählt hat, das ist ja ein riesiger Berg an Dingen, die Forschungs- und Entwicklungsprojekte berücksichtigen müssen, wenn sie sich auf diesen Weg machen und Zukunft der Mobilität irgendwie nachhaltig und aktiv gestalten zu wollen.

00:20:51: Auf jeden Fall.

00:20:52: Und ich glaube, dass das auch die Herausforderung ist, die man bei aktuellen Forschungs- und Entwicklungsprojekten vielleicht sehen kann.

00:20:59: Und ich hoffe sehr, dass wir mit dem Podcast vielleicht an ein paar Stellen auch vielleicht Tipps und Tricks noch weiter finden mit den Expertinnen und Experten, mit denen wir sprechen, die dann auch helfen können in dem Prozess.

00:21:13: Ja, das denke ich oder das hoffe ich doch auf jeden Fall.

00:21:17: Ich fand das Schlusswort, was Herr Koska gerade gesagt hat, wirklich auch noch mal ziemlich motivierend zu sagen, naja, wir leben gerade in so einer Zeit, in der es umso wichtiger ist, sich einzubringen.

00:21:28: Und so viel unterschiedliche Dinge passieren, die eigentlich es notwendig machen, dass man sich aktiv einbringt, um Zukunft zu gestalten.

00:21:39: Ich freue mich jedenfalls riesig darauf, Einblicke in verschiedene Themen zu bekommen.

00:21:45: Ich mich auch.

00:21:46: Und auch wenn es keinen direkten Austausch mit euch geben kann, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, würden wir uns trotzdem freuen, wenn aus dem Podcast weitere Diskussionen und Vernetzung zustande kommen würden.

00:21:58: Und wir freuen uns auch über direktes Feedback und Kommentare in unsere Richtung.

00:22:04: Wissenstransfer darf nämlich auch in unsere Richtung passieren.

00:22:08: Der Podcast reiht sich übrigens in die Veröffentlichungsreihe des mPACT, also der mFUND-Begleitforschung ein, immer Mittwochs nämlich.

00:22:18: Unser Erscheinungstag ist der dritte Mittwoch im Monat.

00:22:22: Die nächste Folge wird also am 20. März erscheinen.

00:22:25: Wir freuen uns auf unseren Gast und wir freuen uns auf euch, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer.

00:22:31: Bis dann.

00:22:32: [Musik]

00:22:45: Schön, dass ihr heute dabei wart.

00:22:47: Wir hoffen, dass ihr ebenfalls viel Neues gelernt habt und mitnehmen könnt.

00:22:51: Wenn es euch gefallen hat, abonniert und teilt uns gerne.

00:22:55: Bei Fragen oder Anregungen wendet euch gerne an mpact@tuv.com.

00:23:01: Wir hören uns beim nächsten Mal.

00:23:03: [Musik]

00:23:29: [MUSIK]

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