Bus, Bahn, Boot: Intermodale Mobilität im Fokus
Shownotes
Was bedeutet intermodale Mobilität genau? Welche Rolle spielen Daten in der Entwicklung und Stärkung von Intermodalität? Und welche Chancen bietet sie für die Gesellschaft?
In der 18. mCAST-Folge sprechen wir mit unseren Gästen über Mobilität in Deutschland und Chancen intermodaler Mobilität. Markus Klose von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTWD) zeigt anhand des mFUND-Projekts REACH-IT, welche Rolle Daten dabei spielen und wie Mobilität durch Intermodalität verbessert werden kann. Markus Wartha, Präsident des ITS Germany – Branchenverband der Wirtschaft und Wissenschaft für Verkehrstechnologien und intelligente Mobilität e.V., gibt einen Einblick in die aktuellen Fortschritte im Bereich der intermodalen Mobilität, unter anderem durch das Projekt AIAMO. Wir sprechen über die Konsequenzen von Intermodalität für Arbeitsmarkt, Umwelt und Komfort und diskutieren aktuelle Herausforderungen.
Unsere Gäste sind sich einig: Intermodale Mobilität ist zwar an einigen Stellen bereits Realität, muss aber trotzdem weiter ausgebaut und optimiert werden.
Zu Gast im Podcast
Markus Klose studierte Diplom-Mathematik an der TU Dresden. Nach einer Position als Wissenschaftliche Hilfskraft und Lehrbeauftragter am Institut für Analysis der TU Dresden wechselte er ans Institut für Medizinische Informatik und Biometrie. Seit 2019 ist er als Dozent und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTWD) tätig und seit 2022 zusätzlich Lehrbeauftragter an der Dualen Hochschule Sachsen.
Markus Wartha ist seit 2018 Präsident des ITS Germany – Branchenverband der Wirtschaft und Wissenschaft für Verkehrstechnologien und intelligente Mobilität e.V. und seit 2023 Konsortialführer von AIAMO. Er ist Experte für die Evolution von IKT-Systemen, Data Intelligence, Cloud Infrastrukturen und AI Foundation Model.
Weiterführende Informationen
- REACH-IT – Skalierbare Erreichbarkeitsanalyse im intermodalen Verkehr unter Verwendung offener Daten
- AIAMO – Artificial Intelligence and Mobility
- ITS Germany – Branchenverband der Wirtschaft und Wissenschaft für Verkehrstechnologien und intelligente Mobilität e.V.
- Daten+. Zukunft bewegen: Multimodalität muss zum “New Normal” werden.
Transkript anzeigen
00:00:00: Hello und herzlich willkommen zu einer weiteren Folge von MCast.
00:00:15: Wir schauen uns wie immer einen Trend in der Mobilität genauer an und hinterfragen, wo
00:00:20: stehen wir technologisch?
00:00:21: Was für Konsequenzen hat der Trend für die Gesellschaft und wollen wir den Trend überhaupt
00:00:26: Realität werden lassen?
00:00:27: In der letzten Folge haben wir uns ja Stühle angeschaut, heute soll es wieder um Menschen
00:00:31: gehen.
00:00:32: Um das kurz zu erläutern, beim letzten Mal ging es um intermodale Logistik.
00:00:37: Mit dem Ziel für Transportierte waren in jedem Transportabschnitt das ideale Verkehrsmittel
00:00:42: zu wählen.
00:00:43: Also zum Beispiel vom LKW auf die Schiene oder auf das Binnenschiff und unsere Gäste
00:00:47: in der letzten Folge haben erklärt, dass das nachhaltiger und effizienter ist als alles
00:00:52: mit dem LKW zu transportieren.
00:00:54: Und wir wollen heute das gleiche Phänomen wieder diskutieren, nur diesmal mit den Menschen,
00:00:59: denn auch wir können ja auf einem Weg verschiedene Verkehrsmittel nutzen, um möglichst klimafreundlich
00:01:04: und aber auch aktiv mobil zu sein.
00:01:06: Und hier heißt das Stichwort heute intermodale Mobilität.
00:01:10: Dafür gibt es allerdings gewisse Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen.
00:01:13: Mir ist das heute Morgen mal wieder passiert.
00:01:16: Ich komme ja immer aus Bochum ins Studio nach Köln und da laufe ich morgens gerne schon
00:01:20: mal zum Bahnhof, um ein bisschen frische Luft zu bekommen und fahre dann mit der Bahn nach
00:01:24: Köln-Messe Deutz und da steige ich dann zumindest planmäßig in den Bus ins Büro und den habe
00:01:29: ich heute halt um wenige Minuten verpasst und dann stehe es da.
00:01:33: Dunkel laufen.
00:01:34: Ich würde jetzt allerdings mal behaupten, dass das in Großstädten ja noch irgendwie geht.
00:01:38: Irgendeine Lösung findet man immer.
00:01:39: Spoiler.
00:01:40: Du konntest ja heute die S-Bahn nehmen und dann noch einen kurzen Spaziergang dranhängen.
00:01:44: Aber das ist was ganz anderes, wenn man auf dem Land oder in einer kleineren Stadt unterwegs
00:01:47: ist, wo die Auswahl an Verkehrsmitteln geringer ist.
00:01:50: Da wird es nämlich zum strukturellen Problem.
00:01:52: Der Bus fährt, wenn du Glück hast, einmal die Stunde und dann gerne so, dass man den Anschluss
00:01:57: in die nächste Stadt einfach verpasst.
00:01:58: Ich bin in Hattingen groß geworden, aber eben nicht im Stadtzentrum und da war es zum Beispiel
00:02:02: auch so.
00:02:03: Unser Bus nach Hattingen kam so, dass man den schnellen Bus nach Bochum dann genau
00:02:06: verpasst hat.
00:02:07: Heute soll es also darum gehen, wie man diese Probleme lösen kann, denn der öffentliche
00:02:12: Personennahverkehr ist ja nur dann eine realistische Alternative zum Auto, wenn die Kombination
00:02:17: von Bus und Bahn auch wirklich funktioniert.
00:02:19: Letztlich geht es ja darum, möglichst komfortable und schnelle Lösungen für alle zu schaffen
00:02:25: und da spielen dann auch Fragen nach Inklusion und Altersgerechtigkeit eine Rolle.
00:02:29: Ich konnte heute morgen die S-Bahn nehmen und dann eben diese viertige Stunde noch laufen.
00:02:33: Für einen Rollstuhlfahrer oder auch meine 87-jährige Oma wäre das jetzt keine Option.
00:02:38: Und ein Teil der Lösung sind Daten und wir wollen uns heute genauer anschauen, wo stehen
00:02:42: wir auf dem Weg zu intermodaler Mobilität.
00:02:45: Welche Herausforderungen gibt es da aktuell und werden innovative Lösungen der Datenvernetzung
00:02:50: bestehende Probleme in der intermodalen Mobilität lösen können?
00:02:54: Zur Beantwortung der technischen Fragen haben wir heute Markus Klose von der Hochschule
00:02:59: für Technik und Wirtschaft Dresden zu Gast.
00:03:01: Er ist online dazu geschaltet und wird sich mit Felix über die aktuellen Herausforderungen
00:03:06: von Mobilität und Intermodalität, aber auch über mögliche datenbasierte Lösungen
00:03:10: unterhalten.
00:03:11: Welche Lösungen werden beispielsweise im Empfangprojekt "Reach It" entwickelt, dass
00:03:15: er betreut?
00:03:16: Und Johanna spricht mit Markus Watter.
00:03:19: Markus Watter ist Präsident von ITS Germany, dem Bundesverband der Wirtschaft und Wissenschaft
00:03:24: für Verkehrstechnologien und Intelligente Mobilität e.V.
00:03:28: Markus Watter ist ebenfalls online dazu geschaltet und wird Fragen zu aktuellen Herausforderungen
00:03:32: und Chancen von intermodaler Mobilität beantworten.
00:03:35: Viel Spaß mit der Folge!
00:03:41: Markus Klose ist Mathematiker und war bereits als Lehrbeauftragter an der TU Dresden tätig.
00:03:50: Seit 2019 ist er als Dozent und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Technik
00:03:55: und Wirtschaft Dresden tätig und seit 2022 zusätzlich Lehrbeauftragter an der dualen
00:04:01: Hochschule Sachsen.
00:04:03: Herr Klose ist außer dem Mitarbeiter in dem Empfangprojekt "Reach It".
00:04:06: Hallo Herr Klose.
00:04:07: Hallo.
00:04:08: Vielen Dank für die Einladung.
00:04:10: Herr Klose.
00:04:11: Von Klitten in der Lausitz nach Dresden dauert es mit dem Auto eine Stunde zehn und mit
00:04:16: dem öffentlichen Nahverkehr zweieinhalb Stunden.
00:04:18: Für welches Verkehrsmittel würden Sie sich entscheiden?
00:04:21: Ja, das ist natürlich die Frage, ob ich als Romantiker an die Sache rangehe und sage,
00:04:26: ich gönne mir den öffentlichen Nahverkehr oder ob ich tatsächlich aus Termingründen nach
00:04:30: Dresden muss.
00:04:31: Nehmen wir mal ein letzteres ist der Fall, dann würde ich mich wahrscheinlich fürs Auto
00:04:35: entscheiden.
00:04:36: Aber mal Hand auf's Herz.
00:04:37: Ja, wenn es das Auto wird, woran liegt es denn jetzt, dass es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
00:04:42: so lange dauert?
00:04:43: Da gibt es natürlich verschiedene Gründe.
00:04:46: Einer der Gründe könnte sein, dass vielleicht Klitten gar nicht an der Bahnstrecke liegt.
00:04:51: Das weiß ich glaube ich gar nicht so genau.
00:04:54: Und dass natürlich dadurch der schnelle Weg von einem Bahnhof nach Dresden nicht gewährleistet
00:05:00: ist.
00:05:01: Das heißt, ich muss erstmal versuchen zum nächsten Bahnhof zu kommen.
00:05:04: Und wenn ich Glück habe und erwische einen Bus, der vielleicht sogar fährt, dann kommt
00:05:08: der vielleicht sogar pünktlich am Bahnhof an und ich erwische vielleicht auch meinen
00:05:12: Zug in eine adäquaten Umsteigezeit.
00:05:14: Wenn der Bus aber ein bisschen Verspätung hat, weil zum Beispiel gerade eine Baustelle
00:05:18: auf der Straße ist und der Bus im Stau steht, dann erwischt man vielleicht seinen Anschlusszug
00:05:22: nicht und im schlimmsten Fall kommt der nächste Zug erst in zwei Stunden und entsprechend kann
00:05:27: sich natürlich so was dann zeitlich aufadieren.
00:05:30: Sie sind jetzt schon auf unterschiedliche Verkehrsmittel eingegangen.
00:05:33: Können Sie nochmal erläutern, worin der große Unterschied besteht zwischen dem Begriff
00:05:37: ÖPNV und dem Thema der heutigen Sendung Intermodaler Mobilität?
00:05:41: Also der ÖPNV ist für mich erst bei der fahrplangebundene Verkehr.
00:05:46: Dazu zählen zum Beispiel Züge von verschiedenen Anbietern.
00:05:49: Das müssen also nicht nur die Deutsche Bahn sein, daraus gibt es auch viele kleine Anbieter,
00:05:52: vor allem im Regionalverkehr.
00:05:54: Intermodal bedeutet ja ein bisschen mehr.
00:05:56: Es bedeutet, dass ich innerhalb eines Weges, den ich zurücklege, zum Beispiel von meinem
00:06:01: Ort, wo ich wohne, zur Arbeit eben verschiedene Verkehrsmittel benutze.
00:06:05: Es kann also zum Beispiel sein, dass ich um zur nächsten Haltestelle zu kommen, die vielleicht
00:06:08: etwas weiter weg ist.
00:06:09: Bis zu einem Fahrradlaufer, was um die Ecke steht, mir das Buche über eine App, dann
00:06:13: fahre ich mit diesem Fahrrad zu der Haltestelle, steige in die Straßenbahn, fahre zum Bahnhof,
00:06:18: steige dort um in einen Zug, fahre mit dem Zug in die nächste Stadt.
00:06:21: Fahre, wenn ich angekommen bin, mit einem nächsten Leihfahrrad zu meinem Zielort beispielsweise
00:06:26: in der Stadt und hab dann im Laufe dieses einen Weges von zu Hause zu meinem Zielort mehrere
00:06:32: Verkehrsträger benutzt.
00:06:33: Sie hatten gesagt, wenn Sie sich jetzt, wenn Sie jetzt einem Samstagnachmittag sehr viel
00:06:37: Zeit haben und auch Lust haben auf öffentlichen Verkehrsmittel, dann würden Sie sich auf
00:06:41: den öffentlichen Nahverkehr und Intermodalität verlassen.
00:06:44: Aber welche Vorteile hat es denn jetzt überhaupt, sich mit Intermodalität dann auseinanderzusetzen,
00:06:50: wenn man unterm Strich sagen kann, gerade für ländliche Gebiete, ist das eher so eine
00:06:54: Liebhaberei?
00:06:55: Na gut, das Ziel ist natürlich, wir reden ja über, häufig über Umweltfragen und wenn
00:07:00: ich jetzt natürlich in Klitten lebe und weiß, dass mehrere Personen zum Beispiel zur selben
00:07:05: Zeit an ihren Arbeitsfahrts fahren wollen, der irgendwie eine ähnliche Richtung liegt,
00:07:08: dann wäre es natürlich ganz günstig, wenn die die Möglichkeit hätten, diese Fahrt
00:07:12: mit einem öffentlichen Verkehrsmittel zurückzulegen, damit eben nicht jeder einzeln mit dem Auto
00:07:15: fahren muss.
00:07:16: Und eine Option wäre es, dass man sowas wie Carpooling betreibt und sagt, okay, wir setzen
00:07:21: uns zusammen in ein Auto, es wird immer jemand ausgelost, der fährt.
00:07:25: Wir fahren gemeinsam zum nächstgelegenen Bahnhof und steigen dann dort gemeinsam um in einen
00:07:29: Zug.
00:07:30: Das gibt ja solche Modelle durchaus auch.
00:07:31: In der letzten Folge unseres Podcasts ging es um intermodale Logistik und unsere Gesprächspartner
00:07:38: haben hervorgehoben, dass hier ein besonderer Vorteil in der Ressourceneffizienz liegt.
00:07:43: Kann man das für die intermodale Mobilität im Hinblick auf den Personenverkehr auch
00:07:47: sagen?
00:07:48: Wenn ich es schaffen würde, in das Angebot, was seitens das ÖPNV besteht, zu viele Fahrgäste
00:07:55: wie möglich zu integrieren, dann habe ich ja schon mal viel gewonnen, denn es ist natürlich
00:07:59: immer gut, wenn die Straßenbahn die fährt, auch einigermaßen gut gefüllt ist.
00:08:03: Es bringt natürlich niemandem was, wenn die Straßenbahn lehr durch die Gegend fährt.
00:08:06: Es ist also einerseits die Frage, wie gut kann der Verkehrsplaner das Angebot planen,
00:08:10: zum anderen aber natürlich auch die Frage, wie bringe ich möglichst viele Fahrgäste
00:08:14: in die Straßenbahn rein.
00:08:15: Und das ist natürlich ganz eng verzahnt mit der Frage, wie weit weg leben denn Fahrgäste
00:08:20: von einer möglichen Straßenbahn Haltestelle.
00:08:22: Und dieses letzte oder das erste Stück Weg, was man eben hat, zur Haltestelle hin oder
00:08:29: von der Haltestelle zum Zielort, das ist eben eine spannende Frage, wie kann ich das
00:08:33: attraktiver gestalten.
00:08:34: Und das muss eben nicht immer der Fußweg sein, das kann eben unter Umständen auch
00:08:38: mal noch länger dauern zu laufen, sondern hier wäre es eben sehr wünschenswert, vor
00:08:41: Ort sowas wie zum Beispiel ein Bikesharing-Angebot zu haben, da mit dem Fahrrad bin ich ja
00:08:45: doch sehr schnell an der Straßenbahn Haltestelle oder auch von der Straßenbahn Haltestelle
00:08:49: wieder weg am Zielort.
00:08:50: Und das ist ja auch ein zentrales Element in Ihrem Empfangprojekt Reach It.
00:08:55: Worum geht es denn genau in Reach It?
00:08:58: Also das Projekt besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen.
00:09:01: Der erste sehr große Teil ist tatsächlich die Datenakquise und das Datenmanagement.
00:09:05: Also unsere erste Aufgabe war, dass wir Daten aus den Fahrplänen einfach haben wollten,
00:09:12: weil wir wollten ja wissen, wo in Deutschland befinden sich überhaupt Haltestellen.
00:09:15: Gibt es Verbindungen zwischen den Haltestellen, wie oft fährt dort was, sei es Entzug, ein
00:09:20: Buschner Straßenbahn und so weiter.
00:09:22: Und wir greifen diese Daten ab und speichern die in einem sogenannten Grafmodell, also
00:09:27: in mathematischen Sinne ist ein Graf ein Objekt mit Knoten und Kanten, so was wie zum Beispiel
00:09:32: das Nikolaushaus, da hat man quasi Striche, das sind die Kanten, die Verbindungen sozusagen
00:09:37: und man hat die Eckpunkte, das sind die Knoten und in unserem Modell mit den Fahrplan-Daten
00:09:42: wären die Knoten also die Haltestellen.
00:09:44: Und bewerten Sie dann die Erreichbarkeit von Orten auf einer Skala von 1 bis 10 oder
00:09:48: wie sieht das Ergebnis aus?
00:09:49: Wir wollen mit diesen Daten versuchen, ein Maß zu entwickeln, das heißt wir sagen, okay,
00:09:54: ich nehme mir als Reisezeit, die ich mir heute zur Verfügung stelle, zwei Stunden stelle
00:09:59: mich an eine Haltestelle und gucke mal, wie weit ich in zwei Stunden theoretisch auf Basis
00:10:03: meiner Fahrplan-Daten ausgehend von der Startzeit kommen könnte.
00:10:08: Und dann kriege ich insgesamt so eine Fläche, die begrenzt wird durch eine Linie, die Punkte
00:10:14: auf der Linie erreiche ich eben in diesen vorgegebenen zwei Stunden und alle Punkte,
00:10:18: die dazwischen liegen, erreiche ich ihn etwas weniger als den zwei Stunden.
00:10:22: Und wie trägt Ihr Projekt Reach jetzt ganz konkret dazu bei intermodale Mobilität,
00:10:26: insbesondere vielleicht auf dem Land, zu verbessern?
00:10:28: Also was ich ja noch nicht erwähnt habe, ist, dass wir diese Flächenberechnungen auch die
00:10:33: Bike-Sharing-Angebote mit integrieren.
00:10:35: Anhand dieser Daten, wo Fahrräder stehen, können wir für jede Haltestelle, in der zumindest
00:10:40: so ein Fahrradangebot zur Verfügung steht, zu jeder Uhrzeit in so eine Art Wahrscheinlichkeit
00:10:44: für die Verfügbarkeit eines Fahrrads berechnen, basierend auf Daten aus der Vergangenheit.
00:10:49: Das ist so eine Art von Schätzwert.
00:10:50: Dann weiß ich zum Beispiel, wenn ich an irgendeinem Bahnhof in Berlin an einem S-Bahnhof ankomme,
00:10:54: wie oft finde ich denn dort mindestens zwei Fahrräder, wo wenn es quasi immer der Fall
00:10:58: ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit ja sehr hoch, dass ich dann auch ein Fahrrad erwische,
00:11:01: wenn ich dort ankomme und das brauche.
00:11:03: Und dann kann ich natürlich den Weg, den ich in der verbleibenden Reisezeit, zu den zwei
00:11:07: Stunden zum Beispiel, die ich mir gesetzt hatte, habe, den kann ich mit dem Fahrrad zurücklegen.
00:11:10: Da komme ich ja viel weiter, als würde ich in diese verbleibenden Reisezeit nur zu Fuß
00:11:14: gehen.
00:11:15: Und dieses viel weiter kommen, das fließt mitten des Mars ein.
00:11:17: Und dann kann man zum Beispiel solche Szenarien sich überlegen, na was passiert denn jetzt
00:11:20: in einer Stadt mit der Erreichbarkeit für verschiedene Haltestellen, wenn ich annehme,
00:11:24: es gibt ein Bike-Sharing-Angebot oder es gibt zum Beispiel keins.
00:11:27: Wie wirkt sich das aus und kann das entsprechend untersuchen?
00:11:30: Oder ich kann mir überlegen, wie denn zum Beispiel verschiedene Städte, verschiedene Städte
00:11:36: miteinander vergleichen, Städte, die einen Angebot haben, Städte, die keinen Angebot
00:11:40: haben.
00:11:41: Wir können Vorstellungen machen, ey Leute, wenn ihr hier ein Bike-Sharing-Angebot einführt,
00:11:44: dann würde das eure Erreichbarkeit gleich viel besser machen.
00:11:46: Jetzt gehen wir nochmal nach Klitten.
00:11:48: Welches Potenzial sehen Sie in Ihrem Projekt, um die Erreichbarkeit durch intermodale Mobilität
00:11:54: von Klitten zu verbessern?
00:11:55: Was wir machen können, es sind sogenannte What-Ifs-Szenarien, uns zu überlegen.
00:11:59: Also wir können in unserem Grafmodell mit den Knoten und den Kanten, können wir z.B.
00:12:03: auch zwischen zwei Knoten mal eine neue Kante hinzufügen und uns überlegen, okay, was wäre
00:12:08: denn, wenn wir inzwischen in diesen zwei Haltestellen jetzt irgendein öffentliches Verkehrsmittel
00:12:11: fahren würde?
00:12:12: Können dem auch einen Fahrplan geben, meinetwegen, und können uns dann überlegen, was das machen
00:12:17: würde mit dem Erreichbarkeitsindex für diese Haltestellen, zum Beispiel für eine Haltestelle
00:12:22: in Klitten?
00:12:23: Und könnten dann natürlich wiederum zur Politik gehen und sagen, guck mal, wir haben uns das
00:12:27: ja angeguckt, der Wert würde sich signifikant verbessern, wenn hier schon Bus alle zwei
00:12:31: Stunden, also statt alle zwei Stunden nur noch alle Stunde fahren würde, dann wäre
00:12:34: das für Klitten schon eine deutliche Verbesserung in der Erreichbarkeit.
00:12:37: Herr Klose, zum Abschluss möchte ich Ihnen gerne noch drei Fragen stellen, bei denen
00:12:42: ich Sie bitte jeweils immer sehr kurz in maximal einen bis zwei Sätzen zu antworten.
00:12:47: Erste Frage, wann wird intermodale Mobilität Realität sein?
00:12:51: Also zum gewissen Grad ist hier auch schon Realität, denn es wird genutzt in Großstädten
00:12:57: und ich wünsche mir einfach, dass das in die Breite geht und man auch in den ländlichen
00:13:01: Regionen die Chance hat, in den Genuss davon zu kommen.
00:13:04: Und das hoffentlich schon in den nächsten fünf Jahren.
00:13:06: Was sind die drei größten technischen Herausforderungen?
00:13:09: Ich denke, eine intelligente Fahrplanplanung, um entsprechende Angebote zu generieren.
00:13:17: Und natürlich, wie man das Ganze so integriert, dass der Zugang für den Fahrgast leicht bleibt,
00:13:24: Stichwort Ticketverwahr durch verschiedene Verkehrsverbünde.
00:13:28: Was sind die nächsten Schritte hin zu intermodaler Mobilität?
00:13:32: Ich denke, das Bikesharing-Angebot auf jeden Fall auszubauen für Großstädte, in denen
00:13:37: das noch nicht so ganz der Fall ist.
00:13:38: Ich liebe selber in Dresden, da ist das ein sehr gutes Angebot und es wird auch sehr
00:13:42: rege genutzt.
00:13:43: Es gibt auf viele Städte, da ist das noch nicht so.
00:13:45: Und natürlich die Bikesharing-Angebote in bestehende Verbund oder Ticketverbund-Angebote
00:13:51: zu integrieren.
00:13:52: Nachdem wir über Herausforderungen, ländlicher Mobilität und technologische Lösungsperspektiven
00:14:06: aus dem MFAN-Projekt ReachIt gesprochen haben, soll es jetzt, ganz allgemein, um Wirkung
00:14:11: von intermodaler Mobilität und Zukunftsperspektiven gehen.
00:14:16: Markus Water ist seit 2018 Präsident des ITS Germany, Bundesverband der Wirtschaft
00:14:22: und Wissenschaft für Verkehrstechnologien und intelligente Mobilität.
00:14:26: Seit 2013 ist er dort zusätzlich Kontozialführer von AYAMO.
00:14:31: Schön, dass Sie heute hier sind, Herr Water.
00:14:33: Ja, herzlichen Dank.
00:14:34: Freut mich, dass ich bei Ihnen sein darf.
00:14:36: Es geht ja heute um intermodale Mobilität.
00:14:38: An welcher Stelle stehen wir denn auf dem Weg zu dieser intermodalen Mobilität?
00:14:44: Also in Deutschland stehen wir von dem, was wir an verfügbaren Mobilitäts ...
00:14:50: leistenden Einheiten haben, wie jetzt aber ÖPNV oder Microbilität, Taxis ähnliches sehr gut,
00:14:57: aber die Kombination, die es zusammenfügeln, wenn ich eine Reise eingebe, eine Mobilitätsanfrage
00:15:04: eingebe, die funktioniert nicht und wir haben eigentlich die passenden Datenlagen, aber wir
00:15:09: bekommen das noch nicht so zusammengeschalten, dass ich eine klare Antwort dafür bekomme und
00:15:14: eine Mobilitätsvorschlag bekomme, mit dem ich dann intermodal in den deutschen Städten oder
00:15:19: im deutschen Land oder auch in Europa unterwegs sein könnte. Das heißt, wir haben jetzt schon ein
00:15:24: Problem angesprochen. Was sind denn die drei nächsten Schritte, um intermodale Mobilität jetzt
00:15:30: vielleicht erstmal in Deutschland flächendeckend zu ermöglichen? Der erste Punkt wäre, dass wir
00:15:35: die Datenstrategie und das Mobilitätsdatengesetz so auslegen, dass es diesen Ziel unterstützen kann,
00:15:42: dass wir hier haben. Der zweite Punkt wäre, dass wir die Interkommunikation unter den Anbietern
00:15:49: stärken und entsprechend auch fördern. Da ist vielleicht auch ein bisschen der Staat gefragt
00:15:55: nach dem Motto "regulieren und unterstützen" und das kann dann ziemlich gut funktionieren. Und der
00:16:02: dritte Teil ist halt, dass wir die Bürokratie-Monster etwas einzähmen, die wir in diesem Umfeld haben.
00:16:10: Ich versuche es jetzt aber heute mal mit einer etwas feineren Formulierungspitze. Also Bürokratie-Abbau
00:16:18: ist nicht das Ziel dahinter, sondern man muss die Prozesse so zusammenfahren, dass die Mobilität
00:16:23: entsprechen. Ich habe mir mal ein Lieblingsbeispiel. Es gibt einen Bahnsteiger in Deutschland, der
00:16:27: hat drei Stempelautomaten nebeneinander, weil da drei Verkehrsverbühne zusammenkommen. Und wenn
00:16:33: ich mit meinem Ticket, das ich gekauft habe, beim falschen Automatenstempel fahre ich trotzdem
00:16:38: schwarz. Sehr schönes Beispiel. Welche Ansätze und Lösungen entwickelt denn jetzt das Projekt
00:16:43: AYAMO konkret? AYAMO geht im ersten Schritt her und bringt den Ansatz der künstlichen Intelligenz
00:16:50: im Form von Foundation-Modus der künstlichen Intelligenz in die Mobilität. AYAMO steht ja
00:16:56: auch für Artificial Intelligence End-Mobility und nicht für irgendeine Anwendung. Und AYAMO bietet
00:17:03: genau hier den Ansatz mit der Datenstrategie. Es geht nicht um data-driven Decision-Making,
00:17:10: also Datengetriebendes Entscheidungsfinden, sondern es geht um decision-driven Data-Making,
00:17:16: also ich mache die Daten für meine Entscheidungen. Und das ist der entsprüngliche Punkt und das
00:17:20: dann dem AYAMO denkt bereits, ich muss mir voraus denken, was ich am Schluss haben will,
00:17:25: Intermodalität. Und da muss ich wissen, wie ich die Daten dazu aufstellen soll. Und das ist
00:17:30: einer der ersten Tests, die wir hier erfahren, aber wir sehen auch, dass wir mit dem Modell-Umweltsensitives
00:17:36: Verkehrsmanagement, wie wir es im Augenblick in die Pilotik umfahren, dort ganz klar sehen,
00:17:40: dass es funktioniert, diese übergreifende Zusammenarbeit von Akteuren, die bisher nicht
00:17:46: zusammengearbeitet haben, datenmäßiger. Das ist vermutlich auch eine der größten Fragen. Wo kommen
00:17:52: denn die Daten eigentlich her? Ist das ein Problem aktuell, würden Sie sagen? Also wir stellen
00:17:58: das nicht fest. Es liegt aber vielleicht daran, dass wir als Branchenverband natürlich gesammten
00:18:04: Akteuren bei uns haben und die haben die Daten und wenn die mit ihren Kunden, sprich den Kommunen
00:18:09: oder den Verkehrsverbünden sprechen, dann wissen die auch, welche Daten dort sind. Und wir haben
00:18:14: immer dann kein Problem über sagen, damit ihr dieses Ergebnis bekommt, decision driven, brauchen
00:18:20: wir von euch diese Daten, Detamaking. Und das funktioniert. Sie sagen also, wenn man vorher
00:18:25: klar kommuniziert, was man mit den Daten vor hat, dann ist das eigentlich schon ein guter
00:18:29: erster Schritt. Vor welchen Herausforderungen steht denn die intermodale Mobilität darüber hinaus?
00:18:36: Ja, wir haben ja aus dem Blickwinkel des Mobilitätsnutzenden, eine sogenannte User Journey. Was will
00:18:43: der Kunde eigentlich haben? Der Kunde bewegt sich in verschiedene Mobilitätswelten. Er hat
00:18:47: seine Alltagswelt, wenn er am Montag bis Freitag arbeiten fährt oder wie immer er arbeiten geht.
00:18:53: Wir haben dann mal die Freizeit thematik, wir haben die thematik, ich gehe auf ein Event,
00:18:59: ob es nun Fußball ist oder ein Konzert ist, keine Rolle. Ich habe dann meine Reisetätigkeit,
00:19:04: wenn ich in den Urlaub fahre. Das sind alles Mobilitätswelten, die wir haben. Und diese
00:19:09: Mobilitätswelten müssen wir über eine User Journey so aufsetzen, dass wir daraus dann die
00:19:14: Business Journey auf der Angebotsseite der Akteure bilden können. Das ist die Herausforderung
00:19:20: und die Story beginnt oben beim Kunden. Es geht nicht darum, dass sich der Bus wohlfühlt, es geht
00:19:26: darum, dass sich der Nutzen der Imbus wohlfühlt. Wenn sich der Bus auch noch wohlfühlt, das ist
00:19:31: super. Und wenn wir jetzt vom Kunden vielleicht, oder vom Reisenden den Blick auch etwas weiten,
00:19:37: welche weiteren Chancen oder eben auch Herausforderungen gehen denn mit intermodaler
00:19:43: Mobilität einher? Das ist ein relativ einfaches Thema. Ich habe schon vorher gesagt, wir machen
00:19:47: momentan in Leipzig und in Landau, in der Pfalz mit Ayamur, die Pilotreguren, das umweltsensitive
00:19:54: Verkehrsmanagement. Und es ist jetzt gar nicht die Frage, wollen wir, wollen wir nicht, sondern
00:20:01: sind wir aufgrund der Datenlage, die wir heute haben, über die Datenlage das zu erreichen. Wie
00:20:06: erreiche ich es, dass ich durch Mobilitätsmanagement, durch die Mobilitätswelten, die ich beschrieben
00:20:12: habe, optimiert so planen kann, dass ich Treibhausgerase und Ähnliches reduzieren kann. Und das ist sehr
00:20:18: wohl möglich, aber nur wenn der Ansatz ein holistischer als ein Gesamtübergreifend ist,
00:20:23: welchen nur links und rechts mal ein bisschen Teilchen habe, dann klappt es nicht. Es gibt
00:20:26: Studien von Bitcoin, relativ aktuell letztes Jahr, glaube ich, die nochmal belegt haben,
00:20:32: dass ein Drittel der Treibhausgerase durch Digitalisierung resultiert werden kann.
00:20:36: Und für die Arbeitswelt, wenn man jetzt ja drüber nachdenkt, dass ja der Individuallverkehr
00:20:42: beispielsweise sich verändert, beziehungsweise sehr viel weniger wird, dann werden weniger
00:20:46: Autos produziert. Was sagen Sie dazu? Das ist ein normaler Schritt. Wir haben jetzt aber über
00:20:52: viele Jahrzehnte hinweg die Devise ausgegeben, dass wir in den Ballungszentren auf ÖPNV gehen
00:20:59: sollen, auf die Armbieter, die dort aktiv sind, mit ihren Straßenbahnen, mit ihren Busen, mit ihren
00:21:06: U-Bahnen, mit ihren S-Bahnen. Was uns da immer einfällt. Und im urbanen Raum ist das an sehr
00:21:12: vielen Stellen, sehr vielen Städten sehr gut gelungen. Im ruralen, sprich im regionalen Raum
00:21:18: ist das nochmal ein anderes Thema. Da kommt beim Auto nicht vorbei. Und ich erinnere mich noch an
00:21:22: eine Konferenz 2006, wo die Automobilhersteller schon sagten, naja, wir werden in Zukunft weniger
00:21:29: Autos verkaufen und waren dann ganz überrascht, dass diese Zukunft 2022 eingedrehten ist.
00:21:36: Und das können Sie der Presse entnehmen. Und wir sehen da am Augenblick ganz klar dem Punkt,
00:21:42: dass man, wenn man ist zusammenbindet, wenn man es auch wirklich digital zusammenbindet,
00:21:47: dann stellen wir fest, dass das eine wunderschöne Ergänzung ist. Also wir haben ja gesehen,
00:21:53: dass die Menge der Fahrzeuge nicht abgenommen hat, aber die Menge der gefahrenen Kilometer
00:21:59: mit diesen Fahrzeugen. Und das ist aber bei einem ganz wichtigen Thema angekommen in der
00:22:05: Mobilität, vor allem in der ÖPNV, also in der öffentlichen Personennahverkehr Mobilität. Bequem
00:22:11: muss es sein. Ich mag nicht 15 Minuten bei minus 10 Grad im Winter draußen stehen müssen,
00:22:17: weil der Bus eben weggefahren ist. Ich mag Sicherheit haben und die Sicherheit beginnt nicht,
00:22:21: dass das Fahrzeug sicher fährt, sondern dass ich die Treppe zu U-Bahn bequem nach unten komme.
00:22:26: Sie haben jetzt gerade gesagt, dass man im ruralen Raum um das Auto nicht drumherum kommt. Würden
00:22:32: Sie sagen, dass intermodale Mobilität dann die Mobilitätsprobleme des ländlichen Raums gar nicht
00:22:39: lösen kann? Doch, doch, das ist nicht der Punkt. Also jetzt aber die intermodale Mobilität hat
00:22:46: nicht das Problem, wenn die Transporteinheiten zur Verfügung stehen, diese so zu befüllen,
00:22:52: dass wir damit auch diesen Verkehr mit ihnen können. Da gibt es immer so Feinheiten, wie
00:22:57: Bedarfsverkehre könnten die Lösung sein? Wird aber selten ausgeschrieben. Gibt damit
00:23:03: auch Linienverkehr. Man muss auch akzeptieren, dass es mit kleineren Fahrzeugen, kleineren
00:23:09: Gefäßen, wie wir das nennen, in diesem Umfeld mit ad hoc besser arbeiten kann. Und ich brauche
00:23:15: Digitalisierungslösungen, denen ich das erfüllen kann, was der Nutzende haben will. Also
00:23:21: wir sollten da nicht immer auf das Fahrzeug schauen, sondern wir sollten mal schauen,
00:23:25: wie man es wirklich so organisieren kann, dass das super funktioniert. Auch da habe ich ein
00:23:29: nettes Beispiel. Es gibt ein Dorf, da gibt es zwei Bänke, eine Bank ist grün, eine Bank ist rot.
00:23:35: Und wer auf der grünen Bank sitzt, will ihn das in die Stadt links mitgenommen werden. Wer auf
00:23:40: der rechten Bank sitzt, in die andere Stadt und die Autos fahren dann dort vorbei, halten an und
00:23:46: nehmen entsprechend mit, ist dann im Kleinen organisiert. Also es geben wir da schon Möglichkeiten,
00:23:50: um das rauszunehmen und die Spitzenverkehr wie gesagt der Linie ähnlich ist. Also wird
00:23:57: es schon gehen und liegt nicht am Auto. Eine Rückfrage zum Thema Daten habe ich noch. Sie haben
00:24:02: vorhin gesagt, dass sie keine Probleme eigentlich haben als Verband an die Daten zu kommen, gerade
00:24:07: von ihren Mitgliedern. Wie sieht es denn aus mit der Vereinbarkeit dieser Daten? Datenformate
00:24:13: schoßen sie da auf Probleme, wenn es um das Thema Standardisierung geht oder würden sie sagen,
00:24:19: das funktioniert problemlos. Als erster Punkt, ich habe vorhin glaube ich formuliert für die
00:24:24: Anwendung mit den Verbünden und ihren Referanten und nicht die ITS kommt zu den Daten, weil die ITS
00:24:31: will die Daten gar nicht haben, das Verband will die Daten gar nicht haben. Das Thema mit den
00:24:34: Standards und mit den Normierungen, die dann so einer fehlenden Intervillität von Datenquellen führen.
00:24:43: Es wäre einfacher und charmanter und schneller, in der Umsetzung dafür zu sorgen, wenn es dieses
00:24:50: Thema diese Probleme nicht gebe, aber sie sind technisch jetzt auch nicht mehr so,
00:24:55: solche Blockierer. Also auch da helfen uns die Methoden, die wir auf Seiten der künstlichen
00:25:00: Intelligenz im Aggregation und im Featuring der Daten haben. Wir haben auch die Punkte,
00:25:07: dass wir semantische Anpassungen machen können und ich sehe momentan nicht, auch im Rahmen von
00:25:12: Ayamu haben wir jetzt nicht gesehen, dass wir da wirklich überbordende Probleme hätte.
00:25:16: Und wenn wir jetzt abschließend noch kurz in die Zukunft schauen, was glauben sie,
00:25:21: wird perspektivisch im Bereich intermodaler Mobilität möglich sein?
00:25:25: Wenn wir wollen und die Themen, die ich vorhin angesprochen habe, Zusammenarbeit der Akteure,
00:25:31: übergreifende Datenmodelle, über AI-Foundation-Model, wie wir es im Augenblick in Ayamu darstellen,
00:25:38: dann ist es gar nicht allzu vorn derzeit möglich, aber man muss dazu die User-Journey und die
00:25:44: Business-Journey anpassen. Können Sie noch einmal kurz erklären, was Sie mit der Anpassung von
00:25:50: User-Journey und Business-Journey genau meinen? Welche Art von Anpassung wird da benötigt?
00:25:55: Wir müssen sehen, dass wir dem Nutzer die Möglichkeit geben, so zu nutzen, dass er Freude hat,
00:26:02: aber auch so zu nutzen, dass wir entsprechend mitsteuern können. Beispiel umweltsensitive
00:26:08: Verkehrsteuerung, wenn ich dann in der Früh um 7 Uhr feststelle, wenn meine Sensoren sagen,
00:26:13: ich habe da Probleme und ich empfehle dann über eine App den Nutzern in der Stadt,
00:26:19: fahrt doch heute mal ÖPNV und heute kostet der ÖPNV nur 50%, aber wir vermeiden damit
00:26:26: Treibhausgase und wir haben momentan hier ein Problem. Gibt das so ein nettes Beispiel,
00:26:30: wenn eine U-Bahn anhält, dann steigen viele, ausgehen nach oben und laufen dann beruht über
00:26:36: die Straße, weil die Zyklen viel zu kurz sind für die Fußgängerübergang. Wenn ich ÖPNV mit der
00:26:43: Journey richtig denke, dann weiß ich, wann da unten eine U-Bahn hält, ich weiß, wer aussteigt und
00:26:50: dann kann ich oben den Umlauf, das machen wir auch bei Ayamur so, den Umlauf verlängern, also
00:26:56: normalerweise Umlauf 10 Sekunden, 15 Sekunden und dann 40 oder 50 Sekunden, weil alle wissen,
00:27:02: es passiert, es ist allen geholfen, der Autofahrer hat rot, finde ich es nicht lustig, aber es ist
00:27:06: ungefährlicher für alle und die Fußgänger werden wir nicht in Zaum halten, also kann man das so
00:27:11: tun und es ist so, dass dieser Teil hier und die Business Journey ist, man muss halt sehen, wie
00:27:17: man sein Geschäftsmodell aufsetzt, um die Kundenbedürfnisse zu bedienen. Ich würde Ihnen zum
00:27:24: Abschluss jetzt gerne noch ein paar kurze Fragen stellen, bei denen das Ziel ist, dass Sie diese
00:27:29: in so maximal zwei bis drei Sätzen beantworten. Wann wird intermodale Mobilität Realität sein?
00:27:35: Sie ist es in Teilen schon und in fünf bis zehn Jahren sollte sie übergreifen funktionieren.
00:27:41: Was sind die drei größten Herausforderungen von intermodaler Mobilität?
00:27:45: Die User Journey, also sprich das Nutzerthema betrachten, die Business Journey, sprich die
00:27:52: Geschäftsmodelle der einzelnen Akteure betrachten und am Schluss der Wille zur Zusammenarbeit
00:27:57: aller Beteiligtenatöre. Und welche gesellschaftlichen Herausforderungen sind mit intermodaler Mobilität
00:28:04: verbunden? Auf der Nutzerseite muss man das entsprechend annehmen und man muss sich in
00:28:12: die Führung der Systeme der Apps ergeben. Sie können das wasche ich selber auch,
00:28:18: das Navigationssystem im Auto sagt von links abbiegen und der Nutzer sagt, nee, ich bieg
00:28:24: das seit 20 Jahren rechts ab. Und welche Chancen entstehen durch intermodale Mobilität für die
00:28:30: Gesellschaft? Mobilität wird nachhaltiger, Mobilität wird bequemer, Mobilität wird schneller,
00:28:37: Mobilität wird günstiger. Herzlichen Dank an Markus Klose von der HTW Dresden und Markus Water
00:28:46: von ITS Germany für die spannenden Einblicke, neue Perspektiven und Diskussionen. Euch,
00:28:52: liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, danke fürs Einschalten. Bis bald. Schön, dass ihr heute dabei wart. Wenn
00:29:00: es euch gefallen hat, abonniert uns gerne und teilt den Podcast. Bei Fragen und Anregungen schreibt
00:29:05: uns an impact@tuv.com.
00:29:30: [MUSIK]
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